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Lektion 50: Entdeckung einer neuen Welt

Innerhalb von dreiundreißig Tagen nach der Abreise gelangte ich in das Indische Meer, wo ich sehr viele Inseln, die sehr häufig bewohnt worden waren, fand. Von all diesen (Inseln) nahm ich Besitz für unseren vom Glück sehr begünstigten König, wobei niemand widersprach. Um mir die Menschen leichter geneigt zu machen und damit sie zur Liebe gegenüber dem König, der Königin und sämtlichen Menschen in Spanien bereit waren und auch, damit sie sich bemühten, uns diese Dinge, welche sie selbst im Überfluss haben und an denen wir Mangel haben, zu übergeben, gab ich ihnen viele schöne und willkommene Dinge, welche ich mit mir gebracht/ „mitgebracht“ hatte. Sie sind freilich ängstlich und voller Furcht, aber sobald sie sich sicher glauben, sind sie sehr natürlich und gutgläubig und in allem, was sie haben, äußerst freizügig. Sie kennen keine Götzenverehrung; im Gegenteil, sie glauben, dass alles Gute im Himmel sei und dass ich von dort mit diesen Schiffen und Seeleuten herabgestiegen bin. Und in diesem Geiste wurde ich überall aufgenommen, nachdem die Angst vertrieben war. Und sie sind auch nicht träge oder unkultiviert, sondern von sehr hohem und sehr scharfem natürlichem Verstand. Sobald ich zu jenem Meer gelangt bin, habe von der ersten Insel einige Indios durch Gewalt an mich gerissen. Nach kurzer Zeit haben diese uns – und wir diese selbst – zuerst durch Gestik und durch Zeichen, darauf mit Worten verstanden; auf diese Weise waren sie uns von großem Nutzen. Obgleich sie sich lange mit/ unter uns aufhielten, glauben sie beständig, dass ich vom Himmel herabgestiegen wäre. Und sie waren die ersten, die dies, wo (immer) wir auch landeten, verkündeten, indem sie sagten: „Kommt, kommt und seht die Leute aus dem Himmel!“ Deshalb/ deswegen betrachteten uns die Frauen und Männer, die Jungen und Alten um die Wette mit sehr großer Liebe und auch mit unglaublichem Wohlwollen/ Zuneigung, wobei die einen Speisen, die anderen etwas zu trinken brachten. Die Menschen von all diesen Inseln unterscheiden sich in nichts untereinander im Aussehen, in Sitten (und) Sprache, was sehr nützlich für das ist, was, glaube ich, unserer Durchlaucht am Herzen liegt: natürlich die Bekehrung von ihnen zum heiligen christlichen Glauben, dem sie sehr zugänglich zu sein scheinen. Außerdem verspreche ich, dass ich unserem äußerst schwer zu besiegenden König so viel (an) Gold geben werde, wie er brauchen würde, soviel aber an Gewürzen, an Baumwolle, Gummi und an Aloeholz, wie seine Majestät würde eintreiben wollen.

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