Die Legamus-Hilfe
Hilfe für Schüler
Lektion 39: Konsequent in den Tod
Sokrates hielt vor den Richtern eine sehr weise Rede, trotzdem aber es gelang ihm nicht jene davon zu überzeugen, dass er unschuldig war. Er hat nämlich so für sich gesprochen, dass er nicht ein Bittender sondern der Lehrer der Richter zu sein schien. Man sagt, dass diese von der Rede so beleidigt waren, dass sie ihn verurteilten. Aber in Athen war es dem Verurteilten erlaubt seine Strafe selbst einzuschätzen. Sokrates aber selbst hat auf die Frage welche Strafe er verdiene folgendermaßen geantwortet: Ich habe verdient ,dass ich mit den höchsten Ehren und Belohnungen ausgezeichnet werde und ich glaube, dass ich besonders dieser Ehrung würdig bin die den olympischen Siegern zugeteilt wird, nämlich, dass mir in Prytaneo täglich Nahrung auf Staatskosten gereicht wird. Nachdem sie diese Worte gehört hatten gerieten die Richter so in Zorn, dass sie Sokrates zum Tode verurteilten. Dieser nahm diese Meinung nicht nur mit Gelassenheit auf, sondern hielt vor den Richtern sogar eine weitere Rede. Man sagt, dass er diese mit folgenden Worten beendet habe: Wer ist glücklicher als ich, ich halte nämlich für sicher, dass die die gerecht gelebt haben in den Himmel aufsteigen und zu den Göttern zurückkehren von denen sie aufgebrochen sind. Deshalb habe ich keinen Grund warum ich zornig auf euch sein sollte. Aber schon ist es Zeit für mich von hier wegzugehen um zu sterben und für euch um das Leben weiter zu leben. Dann erwartete er im Kerker den Tod, er wollte auch nicht fliehen, obwohl ihn seine Freunde aus der Haft herausführen wollten, er glaubte nämlich, dass er den Gesetzen und seinen Lehren folgen müsse. So nahm er am letzten Tag des Lebens mit unerschütterlichem Geist den Gifttrank aus der Hand des Henkers, während er mit seinen Freunden über die Unsterblichkeit der Seele redete. Während Sokrates den Becher zum Mund bewegte soll seine Frau Xanthippe gerufen haben: Erträgst du etwa unschuldig zu sterben? Doch jener antwortete: Was soll das jetzt? Hast du etwa gemeint, dass es besser für mich sei schuldig zu sterben?